Nelson Munhequete, * 1967, Maputo, Mosambik

Im Alter von neunzehn Jahren kam Nelson Munhequete 1986 als Vertragsarbeiter in die DDR. In Mosambik hatte er zuvor eine militärische Ausbildung begonnen. Wie auch andere junge Mosambikaner*innen ergriff er die Möglichkeit, durch Ausreise den blutigen Auseinandersetzungen des mosambikanischen Bürgerkriegs zu entkommen. Im VEB Glasseidenwerk in Oschatz, Sachsen, begann er eine Ausbildung und arbeitete anschließend in der Zwirnerei des Betriebs. Auf seine Zeit in der DDR blickt er positiv zurück: „In Deutschland hatte ich ein unglaublich schönes Leben. Die Menschen waren wirklich sehr freundlich. (…) In der Betriebskantine saßen wir mit den deutschen Kollegen am selben Tisch. Am Wochenende habe ich Ausflüge mit dem Fahrrad unternommen. Ich habe sehr viele schöne Erfahrungen gemacht, viel gelernt und hatte eine gute Arbeit. Ich konnte mir alles leisten. Wenn ich krank war, ging ich zum Arzt. Auch mit den anderen Mosambikanern habe ich mich sehr gut ver- standen. (…) Es war die beste Zeit in meinem Leben.“

Bild: Nelson Munhequete (rechts) mit einem Freund in den 1980er Jahren in Oschatz, Sachsen. Foto privat / Reproduktion Malte Wandel