Olga Macuacua, * 1964, Chibuto, Mosambik

Olga Macuacua kam 1986 als Vertragsarbeiterin in die DDR. Zunächst wurde ihr ein Arbeitsplatz im Dresdener Fleischkombinat zugewiesen, den sie jedoch ablehnte, um in Freital in einem Glaswerk zu arbeiten. Durch den Mauerfall verlor sie
diese Anstellung und ihren Platz im Wohnheim. Zunächst ging sie davon aus, nach Mosambik zurückkehren zu müssen. Ihr damaliger Partner und späterer Vater ihrer Kinder, ein angolanischer Vertragsarbeiter, erfuhr, dass es grundsätzlich möglich war,
in Deutschland zu bleiben. Olga Macuacua und ihren Kolleg*innen hatte man dies nicht mitgeteilt. Ohne eine neue Arbeitsstelle waren ihre Papiere jedoch ungültig. Trotz behördlicher Widerstände und dem Erstarken rechter Gewalt entschied sich das Paar, in Dresden zu bleiben. Sie bezogen zunächst ein leerstehendes, baufälliges Haus. Mit Hilfe eines befreundeten Pfarrers fanden sie 1991 Ausbildungsplätze in der Krankenpflege.
Bild: Olga Macuacua. Privatfoto aus den 1980er Jahren, aufgenommen in Freital, Sachsen. Foto privat / Reproduktion Malte Wandel